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Sorgenkind Pflegeversicherung Teil 1 - Falsche Erwartungen, falsche Aufteilung

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Das Dilemma ist offensichtlich: Jedem liegt eine zuverlässige Pflege am Herzen. Und keiner will dafür mehr ausgeben als nötig. Zugleich sind die Rentner, denen dieses Problem am nächsten liegt, eine der wichtigsten weil verlässlichste Wählerschar, die man nicht verprellen darf. Entsprechend ist der faktenbezogene Umgang mit der Bezahlbarkeit der Pflege ein Eiertanz. Veränderung in der Demografie und im Familienbild gehen dabei Hand in Hand“, sagt Thomas Adolph vom führenden Vergleichsportal www.gesetzlichekrankenkassen.de. „Leider verstärken sie sich in ihren negativen Aspekten.“ Wie der Kassenexperte erklärt, steigt zum einen die Anzahl der Senioren, die pflegebedürftig sind und nach den Reformen anspruchsberechtigt sind. Zum anderen sinkt die Bereitschaft, sich innerhalb der Familien für die Pflege von Angehörigen aufzuopfern. Das betrifft Ehe- und Lebenspartner ebenso wie Eltern und Großeltern. „Zuletzt wurden 2,52 Milliarden Deutsche ambulant und nur 0,78 Milliarden stationär gepflegt“, erläutert Gernot Kiefer die Zahlen für 2017. Der für diesen Bereich zuständige Vorstand im GKV-Spitzenverband weist darauf hin, dass zwei Drittel der zu Hause betreuten Menschen von ihren Pflegekassen ausschließlich Pflegegeld bezogen haben.

Hochstufung und Leistungsausweitung
Die ambulante Pflege wird deutlich teurer

Die neue Einteilung in fünf Pflegestufen hat zu deutlichen Änderungen geführt. Statt wie 2016 nur jeder zehnte Begutachtete (10,7 %) ist nun jeder fünfte im oberen Bereich der Einstufung (14,1 % in PG4 und 6,4 % in PG 5) anzufinden, berichtet Kiefer. Dagegen habe sich die Zahl der nicht als pflegebedürftig eingeschätzten Antragsteller halbiert (2016: 20%, 4.2018: 9,8 %). In Folge davon sind die Ausgaben für ambulante und teilstationäre Leistungen signifikant stärker gestiegen als die Ausgaben für die stationäre Betreuung (17,1 : 22,1 Mrd. Euro = 30% versus 11,2 : 13,4 Mrd. = 18 %). Wie der GKV Spitzenverband mitteilte, wird es zudem durch den gesetzlich vorgegebenen Inflationsausgleich nach jeweils drei Jahren dann 2021 nochmals einen Preiseffekt geben.

Probleme mit der Leistungskontrolle
Kriminelle Energie und zahnlose Aufsicht

Zusätzlich zeichnet sich bereits ein Trend ab, dass die ambulante Betreuung teurer werden könnte als die stationäre. Entsprechende Vergleiche liefern beispielsweise die Experten von Curacon. Auf das Thema spezialisierte Webseiten wie www.pflegen-online.de haben zudem darauf bereits hingewiesen , dass dafür nicht nur die betrügerische Abrechnung nicht erbrachter Leistungen eine Rolle spielen, sondern auch die Bündelung seit der Reform zulässiger Abrechnungspositionen. Wie der Bayerische Rundfunks ermittelte, kann der mit der Kontrolle befasste Medizinische Dienst der Krankenkassen (MKD) – speziell in der Intensivpflege – nicht wirkungsvoll gegen Abzocker vorgehen, da er auf die Angaben der Betreiber angewiesen ist. „Dem BR liegen Belege vor, wonach (einzelne) Pflegedienste sogar mehrere Dienstpläne führen“, heißt es in dem Bericht. „Einen für den MKD, einen für die Gewerbeaufsicht, welche die Arbeitszeit kontrolliert und dann noch den tatsächlichen Dienstplan.“

Ein Zehn-Milliarden-Euro-Anstieg
Die größten Kostentreiber bis 2022

Unterm Strich rechnen die Experten der Krankenkassen bis zum Ende der Legislatur-Periode mit deutlich höheren zusätzlichen Kosten als der Gesundheitsminister. „Folgt man den Hochrechnungen des GKV-Spitzenverbands, der bis 2022 ganze 10,5 Milliarden Euro Mehrausgaben erwartet, wird die bisher angekündigte Anhebung des Beitragssatzes um 0,3 Prozentpunkte nicht ausreichen“, urteilt Kassen-Experte Thomas Adolph. In einer detaillierten Aufstellung habe der Vorstand Gernot Kiefer die Zahlen erläutert.

Die Eckpunkte: Die Zahl der Leistungsempfänger steigt Jahr für Jahr um 130.000 bis 160.000 und „normale“ Lohnsteigerungen – dann summieren sich die Leistungsausgaben für mehr Pflegeberechtigte auf fünf Milliarden Euro, der genannte Preiseffekt (Inflationsausgleich) auf 1,8 Milliarden, die Auftriebsdynamik in den ambulanten Leistungen auf 1,4 Milliarden zu denen ebenfalls 1,4 Milliarden für „Extras“ kommen. Dazu kommen noch 0,6 Milliarden durch strukturelle Veränderung aufgrund ausgedehnterer Pflegeperioden. Die zusätzlichen Leistungen zur sozialen Absicherung der Pflegeleistungen innerhalb der Familie sind mit 0,3 Milliarden Euro sind dabei noch der kleinste Posten und machen die 10,5 Milliarden Euro voll.

Leistungsansprüche der Versicherten im Jahr 2018 (Quelle: www.bundesgesundheitsministerium.de)

Gernot Kiefer (GKV-Spitzenverband) (Quelle: www.gkv-spitzenverband.de)

Ambulant wird teurer als Stationär (Quelle: www.pflegen-online.de)

Schwarze Schafe in der Pflege (Quelle: www.pflegen-online.de)

Siehe auch:
Sorgenkind Pflegeversicherung Teil 2 - Der Stellenmarkt

 

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