Während eine Vielzahl von Krankenkassen im neuen Jahr ihren Beitragssatz unverändert beibehalten und einige sogar eine Erhöhung vornehmen, schafft nun erstmals eine Kasse ihren Zusatzbeitrag komplett ab: Der Verwaltungsrat der AOK Sachsen-Anhalt hat auf seiner heutigen Sitzung die Senkung des bisherigen Zusatzbeitrags von 0,3 Prozent auf 0,0 Prozent beschlossen. „Wir wollen Versicherte und Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt finanziell entlasten“, sagte Susanne Wiedemeyer, Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Sachsen-Anhalt und Vertreterin der Versichertenseite.
Damit ist nach bisherigem Stand die AOK Sachsen-Anhalt die einzige Kasse in Deutschland, die 2020 allein mit dem gesetzlich festgelegten allgemeinen Krankenkassenbeitrag von 14,6 Prozent auskommt und keinen Zusatzbeitrag mehr von ihren Versicherten erhebt. Der Beitrag wird jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen.
„Das Senken des Zusatzbeitrags ist nur möglich, weil die AOK Sachsen-Anhalt damit Vermögen abbaut. Doch sehen wir gleichzeitig deutliche Mehrausgaben durch teure Gesetzesvorgaben auf uns zukommen. Die Auswirkungen lassen sich heute noch nicht zuverlässig einschätzen. Deshalb wird der Verwaltungsrat auch künftig regelmäßig über das weitere Vorgehen entscheiden“, erklärt Traudel Gemmer, alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates und Vertreterin der Arbeitgeberseite. Der Gesetzgeber verlangt von den Krankenkassen ihre Rücklagen bis Ende 2022 auf eine Monatsausgabe zu reduzieren.